Hallo, ich muss mich mal wieder melden, danke für den Tipp mit den Sprachordnern. Möglichewrweise war beim Eröffnen dieses Threads auch genau das schon das Problem, SD-Karte geringfügig zu klein. Vielleicht hat VW damals das Problem selbst bemerkt und eine geringfügig kleinere Version erneut zur Verfügung gestellt, und mit meinem letzten Download klappte es dann.
Jetzt scheint es wohl wieder so zu sein, nur dass wir uns dieses Mal mit den Sprachdateien selbst helfen können. Übermorgen, Dienstag, hat unser Touri seinen ersten Inspektionstermin (ca. 24 Monate nach Anlieferung des Autos zum Händler, nach 27.000 km), und da werde ich das mal zur Sprache bringen, auch mit Verweis auf diesen und den anderen verlinkten Thread, die sollen das mal an VW weiter geben. Das kann so nicht sein, weil neue, ausreichend große kompatible SD-Karten doch teuer sind. Übrigens liegt die Aktzeptanz der SD-Karte durch das Media Connect 2 daran, dass diese SD-Karten einen ganz bestimmten Geräte/Herstellernamen, "CID" genannt, haben müssen, das ist alles! Es gibt wohl auch Tools, die auf eine SD-Karte eine beliebige CID schreiben können, so dass man beliebige SD-Karten verwenden könnte, aber noch keins für Windows gefunden - Linuxer sind hier im Vorteil... Außerdem hatte ich mal ein Tool, mit dem man die CID unter Windows zumindestens auslesen kann, finde es aber aktuell nicht.
Beim Neuformatieren der SD-Karte müsst ihr übrigends aufpassen! Windows 10 21H1 fragt beim Neuformatieren der SD-Karte nur nach dem Dateisystem, hier hat man die AUswahl zwischen verschiedenen FAT-Varianten und NTFS. Es müsste unbedingt FATZ32 sein, und das könnte so auch klappen, wäre der Speicherplatz auf der Karte nicht so knapp fürs aktuelle Update. Bei meinem ersten Vewrsuch fehlten so satte 703 MB um das ZIP auf die SD-Karte zu entpacken. Ich habe dann exdperimentiert, um aus der SD-Karte noch Extra-Kapazität rauszuholen, habe so nochmal rund 300 MB gewonnen, reicht aber nicht.
Was ist da geschehen, wie habe ich 300 MB Extra erreicht, und warum konnte das Navi das nicht mehr lesen? Das Zauberwort ist "Clustergröße", oder "Größe einer Zuordnungseinheit"? Was ist das? Und warum ist das - in solchen Situationen - wichtig zu wissen?
Die verschiedenen FAT-Dateisysteme, welches in seiner Variante "FAT12" mit dem IBM-PC 1983 eingeführt wurde, verwalten den Speicher in sogenannten "Clustern" (Deutsch ("Zuordnungseinheit"), das ist die kleinste Verwaltungseinheit, in die Daten geschrieben werden, diese kann zwischen 512 Bytes bis zu 64 Kilobytes groß sein. Die 512 ist nicht zufällig, denn das ist die einsgt geählte Sektorgröße auf Disketten und frühen Festplatten, vielleicht erinnert sich noch jemand, es ga da die Anzahl Spuren/Cylinder, Anzahl der Leseköpfe und Anzahl Sektoren pro Spur... Jede Datei belegt immer mindestens einen dieser Cluster. Ist eine Datei also kleiner als ein Cluster, wird der also trotzdem vollständig belegt, eine andere Datei kann ich den Cluster nicht mehr rein geschrieben werden, auch wenn sie von der Größe passen würde. Auch bei größeren Dateien, wenn man deren Größe in Bytes durch die Clustergröße teilt, gibt es bei der Anzahl der durch die Datei belegten Cluster einen "Überhang", also was nicht glatt teilbar ist, der "Rest" in einer Division, vergleiche Grundschul-Mathe - ich habe 9 Tafeln Sokolade und verteile die auf 4 Kinder, jedes bekommt 2 und es bleibt ein "Rest" in Form einer Tafel übrig, die ich nicht teilen kann, ohne sie zu zerbrechen. Belegt also eine Datei eine Cluster nicht komplett, dann reden wir von "Verschnitt". Ist eine Datei 400 Bytes lang, beträgt bei einem Cluster von 512 Bytes Größe der Verschnitt 112 Bytes, die nicht nutzbar sind. Ist der Cluster 64 kB (65536 Bytes) groß, belegt diese 400 Bytes große/kleine Datei diesen Cluster auch komplett, der Verschnitt ist hier 65136 Bytes, die komplett ungenutzt bleiben! Und jede Datei, egal wie groß sie ist, hat am Ende so einen Verschnitt, wenn ihre Größe in Bytes nicht zufällig ohne Rest durch die Clustergröße teilbar ist.
Bei 5888 Dateien mit Verschnitt am Ende kommt da ordentlich was zusammen, was dann je nach Clustergröße sich auf dem Datenträger ordentlich bemerkbar machen kann! Stellt euch vor, eine Datei ist so groß, dass wegen einem Extra-Byte am Ende ein weiterer Cluster angefordert werden muss, das macht pro Datei im Extremfall 511 bis 65535 Bytes Verschnitt pro Datei aus (Über 5888 Dateien ausgerechnet 3.008.768 Bytes also 3 MB bei 512 Bytes Clustern oder 385.870.080 Bytes (367 MB).
Warum so ausführlich, wo es doch durch Löschen von überflüssigen Sprachdateien geklappt hat? Ihr habt erwähnt, dass die SD-Karte trotz offenem Schreibschutzschalter nicht beschreibbar war, man konnte den Ordner "maps" und dessen Inhalt nicht löschen. Das Problem hatte ich auch, bei meiner Zweit-Karte. Ich hatte nämlich zufällig das Glück, für umme eine weitere 16GB Karte von VW zu ergattern (aus einem geschrotteten Passat Firmenwagen von einem Kollegen). So konnte ich diese Zweitkarte nehmen, um damit zu experimentieren, während ich auf der anderen Karte wenigstens noch was funktionierendes habe.
Jedenfalls habe ich diese SD-Karte dann wie andere hier auch unter Windos einfach neu formatiert, geht schneller als 5888 Dateien löschen zu lassen und erstmal diesen Schreibschutz zu entfernen. Und dann passte das ausgepackte ZIP nicht auf die Karte, es fehlten rund 700 MB, ich dachte sofort an die Clustergröße und den Verschnitt. Denn Windows formatiert bei so großen SD-Karten automatisch, und ohne dass man das im grafischen Dialog ändern kann, mit einer Clustergröße von 32kB.
Also dachte ich, nehme ich Mini Tool Partition Wizard (kostenlos, siehe https://www.partitionwizard.com/free-partition-manager.html) und schraube die Clustergröße runter, ich wählte 512 Bytes Cluster, das kleinste was geht, um möglichst kleinen Verschnitt pro Datei zu haben. Nunja, half nicht viel, es fehlten immer noch rund 305 MB um alles drauf zu bekommen. Ich fand dann den Tipp hier mit den Sprachdateien, also gelöscht, jetzt passte alles drauf.
Nur das Media Connect 2 wollte die SD-Karte mit den 512 Byte Clustern nicht mehr erkennen!
Also habe ich mir die andere, funktionierende SD-Karte mit dem alten Kartenmaterial angesehen, Clustergröße 4096 Bytes (4kBytes). Offensichtlich kann das Media Connect nicht alle Clustergrößen lesen. Karte nochmal neu formatiert, dieses mal mit 4kB Clustern.
Nun geht das. Windows hier an den 32 kB Clustern die Schuld zu geben, wäre übrigens falsch, denn dasgeht einfach davon aus, dass auf SD-Karten große Dateien (Musik, Fotos, Video) gespeichert wird, und da fällt der Verschnitt nicht so groß aus, da je größer die Dateien sind, um so weniger Dateien passen insgesamt auf die Karte, so dass es weniger Verschnitt-Cluster gibt. Außerdem je weniger, aber größere Cluster, um so geringer wird der Verwaltungsaufwand für das Dateisystem, und das wirkt sich auf die Schreib-Lese-Geschwindigkeit aus, das macht sich durchasu bemerkbar, die Dateien auf die 32kB Cluster kopieren ging rund 1/3 schneller als auf die 512Bytes Cluster. VW hat recht bewusst eine Clustergröße von 4 kB gewählt, weil sie wussten, dass im Kartenmaterial viele kleine Dateien drin sind, ich habe PNG Dateien bis runter zu 2xx Bytes gesehen. Das ist vielleicht der beste Kompromiss zwischen Verschnitt und Performance, man will ja vom Navi den Abbiegehinweis nicht erst bekommen, wenn man an der Straße schon vorbei gefahren ist...
Anmerkung: Beim SD-Card-Formatter (https://www.sdcard.org/downloads/formatter/) kann man die Clujstergröße nicht selbst einstellen, benutzt das Mini Partition Tool, was ich oben verlinkt habe.
Hauptsache mal gemacht...