Motorruckeln auf den Grund gehen

  • Das sind die Teile von meinem damaligen Kettensatz von 2018 (die SatzNr. habe ich nicht zur Hand):

    03C109158H Steuerkette

    03C109507BD Kettenspanner

    03C109088G Nockenwellenversteller

    03C109571K Kettenrad

    03C105209BD Kettenrad (Z=19/18)

    03C109509AA Führungsschiene

    03C109469R Führungsschiene


    Mittlerweile können sich die Nummern wieder geändert haben.


    Nachtrag: Satznummer 03C198229C

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  • So, Neues aus der Werkstatt ...

    Habe meinen Touran gestern wieder abgeholt. Die o.g. Ventile sind noch nicht gemacht, dafür nochmal 2 Zündspulen und die entsprechenden Einspritzventile. Diesmal seien die vorher gemessenen Zündaussetzer komplett weg gewesen.

    Zunächst hatte ich auch das Gefühl, dass das Rucken weg war. Aber bei Tempo 50 im 4./5. Gang auf ebener Strecke ist es immer noch da, aber etwas reduziert. Immerhin kann ich wieder ruckelfrei durch unsere 40km lange 80er-Baustelle zuckeln. Also war der Ansatz wohl nicht ganz verkehrt.

    Trotzdem weiterhin leichtes Rucken im Leerlauf und wellige Beschleunigung. "Surging" habe ich auch schon nachgelesen und werde wohl tatsächlich jetzt ein Ladedruckregelventil auf eigene Faust bestellen und auf Verdacht wechseln.

    Frage 1: Muss ich das "Anlernen" oder einfach nur aus- und neu wieder einbauen?

    Frage 2: Habe widersprüchliche Aussagen dazu gefunden, ob mein BMY einen Luftmassenmesser hat oder nicht. Was sagt Ihr dazu - hat er oder nicht?


    Bonusfrage, siehe oben: Welche Bauteile könnten noch in Frage kommen? Luftfilter? Benzinpumpe? RAM-Bügel des Arbeitsspeichers meines Kühlschranks?? Der nächste Vollmondzyklus?

    Sollte jemand mit VCDS in meiner Nähe (Göttingen) wohnen, sähe er vielleicht einen Sinn in einer Life-Messung? Suche weiter nach Strohhalmen ...

  • Nachtrag:

    Ich habe eine Kufatec-Freisprechanlage mit einem Gimmick zum Auslesen verschiedener Werte (da hatte ich auch die o.g. Ladedruckbeobachtungen her). Ich weiß nicht, wie genau die Werte sind, aber vielleicht hilft folgende Beobachtung: Im Leerlauf(ruckeln) sehe ich Drehzahlschwankungen zwischen z.B. 690 und 740 U/min in relativ schnellem Wechsel. Ist das Messungenauigkeit oder ein wichtiger Hinweis? Daneben steigt die Batteriespannung angeblich nicht über 14 Volt. Früher war die mal bei bis zu 14,4 Volt. Ich hatte auch mal was gelesen von Aussetzern wegen falscher Batteriespannung.

  • Also: Anlernen musst Du nach dem Tausch des N75 nichts. (Eventuell Lernwerte des Motorsteuergeätes löschen.Ist aber in der Regel nicht nötig beim N75).


    Ich habe ein Fotos meines Wagens CAVC angefügt,Erklärung der eingekreisten Teile:

    gelb = Ladedruckregelventil N75

    blau = 2x Befestigungsschrauben, N75 ist am KurbelGehäuseEntlüftungsrohr befestigt

    rot = Befestigungsschrauben des KGE (beim BMY teilweise geklipst, statt geschraubt)

    grün = KGE geklipst

    weiß = KGE gesteckt (muss beim Wechsel des N75 nicht abgezogen werden, falls doch: Eine Tülle bleibt meistens auf dem Saugrohr stecken!)


    Zum Wechsel selbst:

    An die untere Befestigungsschraube kommt man schlecht ran.Dazu musste ich bei meinem Wagen das KGE-Rohr lösen, damit es sich etwas nach oben bewegen ließ.

    Vorsicht: An den Befestigungsschrauben des N75 (blau) befinden sich noch zwei Unterlegescheiben.Nicht dass diese ungünstig in den Motorraum fallen.

    3x Unterdruckschläuche am N75 entfernen, 1x Anschlußstecker entfernen...N75 tauschen...


    Ein Tipp: Keine Gewalt anwenden.Das KGE-Rohr, besonders das weiss markierte Röhrchen ist da sehr empfindlich (kann brechen)




    Falls was unklar ist: Fragen :)

  • Frage 2: Habe widersprüchliche Aussagen dazu gefunden, ob mein BMY einen Luftmassenmesser hat oder nicht. Was sagt Ihr dazu - hat er oder nicht?

    Dein BMY hat wie mein CAVC einen Kombisensor für Druck G71 und Ansaugfluftemperatur G42 (beide Sensoren in einem Gehäuse vereint).

    Der Kombisensor sitzt im Saugrohr hinter der Drosselklappe.Zitat aus dem Selbststudienprogramm SSP359 BMY:
    "Das Motorsteuergerät berechnet aus den Signalen (G71/G42) und der Motordrehzahl die angesaugte Luftmasse."


    Der BMY/CAVC TSI hat drei identische Sensoren verbaut, Preis um 20Euro von Bosch:


    -G583/G520 (sitzt hinter der Regelklappe: Ladedruckregelung des Kompressors ), lässt sich sehr gut wechseln

    -G31/G299 (sitzt vor der Drosselklappe: Ladedruckregelung des Turboladers), lässt sich beschissen wechseln

    -G71/G42 (sitzt im Saugrohr: dient zur Luftmassenberechnung), lässt sich gut wechseln


    Poste doch mal die Fehlercodes, die Deine Werkstatt ausgelesen hat.





  • Danke Dir, Audienz, dass Du Dir solche Mühe mit mir gibst! Ich werde mir die drei Teile mal genauer ansehen. Fehlercodes habe ich von der Werkstatt bisher keine, bei der letzten Abholung wurde mir nur gesagt, dass die Zündaussetzer weg seien und der Motor jetzt rund laufe. Das kann ich leider nicht ganz bestätigen, s.o., aber ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass es nach jedem Werkstattaufenthalt kurz besser ist und dann wieder schlechter wird. Nächste Woche frage ich mal nach dem weiteren Prozedere und nach den Fehlercodes.

    Heutiger Zustand: Beschleunigung ziemlich gleichmäßig, dafür Ruckeln auch wieder bei Tempo 80, erst recht bei 50 und 30. Ich dreh' bald durch ...

  • So, da bin ich wieder. Seit meinem letzten Werkstattbesuch war ich ein paar 100 km unterwegs, und ich fürchte, das Problem verschlimmert sich weiter.

    Zuletzt waren die drei vorgeschlagenen Ventile auf Verdacht ersetzt worden. Wieder sah es nach dem Verlassen der Werkstatt kurz so aus, als liefe es besser. Nur das Leerlaufruckeln war noch leicht spürbar. Aber spätestens am nächsten Tag war alles wieder wie zuvor. Jetzt habe ich das Ruckeln auch bei leichter Last, also z.B. gleichmäßiges Tempo bergauf. Meine Fiscon zeigt währenddessen keinen Ladedruck des Turbo an, also wirklich nur leichte Last.

    Auch wenn es zwischendurch schien, als würde das Gas etwas leichtfüßiger ansprechen, habe ich insgesagt den Eindruck, dass z.B. das Rucken beim Wechsel Schub-/Gasbetrieb stärker ist und nach dem Einkuppeln insbesondere bei niedrigen Drehzahlen der Motor kurz "schlucken" muss. Als interessierter Laie habe ich weiterhin den Eindruck, dass die Gemischbildung nicht zur Fahrsituation passt.

    Es kann Zufall sein, aber mir scheint es so, dass der Motor immer direkt nach dem Werkstattbesuch besser läuft und sich dann wieder verschlechtert. Kann das mit dem mehrfach erwähnten "Anlernen" zusammenhängen?

    Was halten die Spezies hier im Forum davon, als Nächstes die Lambdasonde(n) zu checken? Noch ist die Werkstatt, wenn auch sehr beschäftigt, zu Experimenten bereit. Bei meinem nächsten Besuch frage ich wieder nach den Fehlercodes.


    Danke Euch (und der Werkstatt) für die Geduld mit mir und meinem Problem!

  • Also: Wo sind die Fehlercodes ;)


    Info zu Kompressor und Turbo:

    - bis 2400U/min erzeugt der Kompressor alleine den nötigen Ladedruck ohne Turbolader

    - bis 3500U/min wird der Kompressor bei Bedarf zur Unterstützung des Turboladers dazu geschaltet

    - Ab 3500U/min erzeugt der Turbolader alleine den nötigen Ladedruck.


    Quelle: Selbststudienprogram SSP359


    Also mal darauf achten im welchen Drehzahlband du fährst.

    Wenn Du allerdings nur im Stadverkehr mit rollst, das Gaspedal nur sachte antippst fährst Du ohne Kompressor/Turbo, sprich wie ein Sauger.


    Dein Wagen läuft durch Löschen der Fehlercodes anfangs besser...


    Wurde Deine Drosselklappe mal ordentlich gereinigt und anschließend neu angelernt?

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  • Jaja, die Fehlercodes ... hatte ich die Werkstatt zweimal danach gefragt, die kamen aber noch nicht. Ich hoffe, bei meinem nächsten Besuch bekomme ich die Infos.


    Zur Erläuterung meiner Ladedruckbeobachtung:

    Ich habe eine Kufatec Fiscon nachgerüstet, und die hat, quasi als kleine Spielerei, ein "E-MFA Add on", mit dem man ein paar zusätzliche Daten auslesen kann, z.B. Bordspannung, Drehzahl, Geschwindigkeit (weicht 10% vom Tacho ab ...), Tankfüllung und eben auch Ladedruck. Bei geringer Last zeigt er "n/a", was wohl bedeutet, dass kein Ladedruck erzeugt wird - ich dachte bisher, das bezieht sich nur auf den Turbolader, aber wenn der erst ab 2400 U/min aktiv wird, dann bezieht sich das wohl auch auf den Kompressor, denn bei jeder Drehzahl kommen dort Werte, wenn ich genug Gas gebe. Demnach komme ich in den Turboladerbereich aber nur höchst selten. Ich fahre zwar auch Land und Autobahn, aber meistens recht gemächlich, schneller als 120 km/h ist selten. Im Stadtverkehr geht's kaum mal über 2000 U/min. Trotzdem meint unser Golf 7 manchmal, ich soll früher hoch schalten ...

    Das mit den gelöschten Fehlercodes könnte passen. Aber bis es dann wieder schlechter wird, vergehen m.E. schon etliche Kilometer oder auch Stunden. Kann das sein?


    Soweit ich weiß, wurde die Drosselklappe auch gereinigt (auch einer der Brennräume war realtiv stark verschmutzt, ausgiebige Reinigung folgte). Ob neu angelernt, weiß ich nicht, frage ich aber nächste Woche mal nach. Gehe ich aber ganz stark von aus, so oft, wie der jetzt schon in der Werktatt und komplett zerlegt war.


    Hast Du noch eine Meinung zum Thema Lamdasonde(n) in dem Zusammenhang?

  • Ich kenne die Kufatec nicht...wenn sie aber am CAN Bus angeschlossen ist und nicht an einer (Unter)druckleitung, wird sie nur die Daten des G71 Drucksensor (sitzt im Saugrohr) anzeigen. Dieser zeigt ohne Last nur einen Unterdruck von ca.450mbar an. Deine Kufatec wird wohl einen Mindestdruck zur Anzeige benötigen.Du musst hier mal die Anleitung / Datenblatt des Gerätes lesen.

    Für die anderen beiden Drucksenoren G583 und G31 gibt es keinen entsprechenden Messwertblock zum Auslesen der Ladedrücke von Kompressor bzw. Turbolader. Der G71 liefert den Gesamtladedruck.


    Zu den Lambdasonden:

    Wann war die letzte AU? Bestanden? :)

    Wurden sie schonmal getauscht?

    Schonmal die beiden Sonden rausgeschraubt und Dir sie vom optischen Zustand her angeschaut? Sind sie verrußt, sehr weiß oder "normal"?


    Probleme mit Sonden sollten im Fehlerspeicher stehen ;)


    PS: Ich weißt wie ätzend so eine langwierige Fehlersuche ist...eine Lösung für meine "P2279 Leckluft" steht weiterhin aus. Hab gestern und heute wieder einige Zeit am Touran geschraubt.Meine Frau droht schon mit Scheidung, da ich mittlerweile mehr Zeit mit der Karre verbringe wie mit ihr.🤨

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