Zuheizer defekt

  • Moin zusammen,


    bevor ich mein Problem mit dem Zuheizer schildere, will ich mich mal kurz vorstellen:
    46 Jahre, männlich, wohnhaft in der Nähe von Bonn. Leider überhaupt kein Schrauber, weshalb ich immer darauf angewiesen bin, dass man mir beim Freundlichen oder (wie heute) beim Bosch-Dienst keinen Scheiß erzählt. Gelegentlich habe ich da aber ziemliche Zweifel...
    Mein schwarzer Highline 2.0 TDI (Bj. 09) mit DSG ist bereit mein zweiter Touran, hatte auch damals schon einen der ersten aus Bj. 2003, mit dem ich vier Jahre sehr zufrieden war. Bin dann beruflich für ein paar Jahre ins Ausland und habe mir nach Rückkehr wieder einen Touran gekauft, diesmal allerdings gebraucht (2 Jahre alt). Mit diesem habe ich weniger Glück, schon einige teure Reparaturen gehabt, insbesondere der Austausch des DSG, der bei ca. 75.000 km notwendig wurde, und bei dem ich auf Kosten von über 3.000 € sitzenblieb, hat ganz schön in die Kasse gehauen...
    Jetzt hatte ich in den letzten Monaten Pech mit einer kaputten linken Antriebswelle und das anscheinend in Kombination mit einer unfähigen Werkstatt, Ende der Geschichte: die Antriebswelle wurde zwei weitere Male (zum Glück auf Kulanz) getauscht, bis es endlich (hoffe ich jedenfalls) alles gut war und nichts mehr laut knackte.
    Inzwischen macht sich aber ein anderes Knacken anscheinend vor allem bei Lastwechseln bemerkbar, das ich allerdings noch nicht sauber reproduzieren kann. Da der Wagen nach vorsichtigen Recherchen noch einen Restwert von etwas über 10.000 € hat, bin ich jetzt etwas vorsichtig und zögerlich mit Reparaturen, die über Kleinkram hinausgehen... Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass der Wagen und ich bald getrennte Wege gehen...


    Nun zum aktuellen Problem und dem Anlass, mal "aktiv" ins Forum zu gehen (mitlesen tue ich häufiger mal hier und da).
    Ich habe dem Wagen gleich nach Kauf 2011 eine Aufrüstung des Zuheizers zur Standheizung gegönnt, weil wir keine Garage hatten. Ca. 800 Euro beim Freundlichen, eine Webasto (genaue Bezeichnung unbekannt) mit dieser kleinen ovalen Bedieneinheit, die bei mir in der Nähe des Lichtschalters montiert wurde, keine Fernbedienung (war zu geizig).
    Das Ding hat jetzt vier Winter lang ganz ok funktioniert; klar, ich kenne auch die gelegentlichen Qualmwolken, aber ausgesetzt hat sie nie. Bisher.
    Wir sind jetzt umgezogen und ich habe nur noch knapp 7 km zur Arbeit. Die bisher wenigen kalten Tage haben möglicherweise dazu beigetragen, dass der Zuheizer morgens anging (seit Umzug Garage, deshalb bisher keine Nutzung der SH in diesem "Winter"), aber nach nur knapp zehnminütiger Fahrt wieder ausging. Evtl. hätte ich bei Ankunft bei der Arbeit die SH aktivieren sollen, damit das Ding für 20-30 min. am Stück läuft, habe ich aber nicht.
    Nun ist folgende Situation eingetreten: Bei entsprechend niedrigen Temperaturen zeigt mir das Display von diesem Bedienelement (ich glaube, es heißt irgendwie "1533") so wie auch bisher "Tele" und "on" an. Ob das so gehört, weiß ich nicht, aber das zeigt es immer an, wenn ich die SH nicht per Zeit oder manuell aktiviere, sondern wenn der Zuheizer wegen unter 5 Grad von selbst anspringt. Es wird aber nicht warm, der Wagen braucht also ewig, um auf Temperatur zu kommen.


    Wenn ich alternativ, ohne den Wagen zu starten (aber auch, wenn ich ihn vorher starte) die SH aktiviere, kam erst ein Geräusch von vorne rechts, wie ich es bisher auch kenne, das dann aber nach kurzer Zeit (ich würde schätzen: weniger als eine Minute) wieder ausging, im Display stand dann F07.
    Das ganze mehrfach probiert, blieb leider so.


    Heute dann zum Bosch-Dienst, mit der Bitte, nicht gleich alles zu reparieren (wg. Kosten, lohnt sich das noch etc.) sondern erstmal wenn möglich herausfinden und dann tel. Rücksprache. Letztere ergab: F07 deutet auf Dosierpumpe hin, die ist aber laut Fehlerspeicher und Prüfung ok. "Als nächstes würden wir jetzt den ganzen Zuheizer zerlegen und versuchen, die Ursache zu finden. Kosten dafür min. 600 , kann aber auch schnell auf über 800 kommen, je nachdem, was an Teilen getauscht werden muss."
    An dieser Stelle habe ich gesagt: Danke nein, dann nicht, bitte den Patienten wieder zunähen. Das hat mich heute schon 101 € gekostet und ich ziehe ernsthaft in Erwägung, den Wagen so zu lassen. Wegen Garage brauche ich die SH bzw. den Zuheizer morgens nicht; klar, soweit ich weiß, ist der nicht nur aus Komfortgründen da sondern auch, weil es für den Motor besser ist, aber ich bin keiner, der den Wagen "tritt" und ihn kalt hochjagt.
    Aber wenn die schon sagen 600-800 können es wahrscheinlich auch schnell 1000 werden oder sogar noch mehr, und angesichts des Restwerts habe ich da Zweifel, ob das noch sinnvoll ist.


    Warum wende ich mich nun an Euch? Da ist mal wieder dieses "Bauchgefühl", dass nicht alle Bosch-Services von gleichermaßen kompetenten/engagierten Mitarbeitern bevölkert werden. Hoffentlich trete ich hier keinem auf die Füße, aber zum hiesigen "Freundlichen" fahre ich nicht mehr hin, weil ich mich von dem wirklich verarscht fühle, und zu der Werkstatt, die drei Versuche gebraucht hat, bis sie mir die richtige Antriebswelle richtig eingebaut haben, fahre ich auch nicht mehr.
    Entsprechend möchte ich einfach gerne von Euch -falls möglich- etwas hören, was mich in meiner Entscheidung bestätigt oder aber auch einen Hinweis, was ich alternativ noch probieren könnte, falls Ihr meint, dass der Bosch-Service-Mitarbeiter vielleicht nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen ist.
    Die Rechnung von heute hat folgende Positionen:
    Zuheizer / Standheizung prüfen
    Fehlerspeicher über Bedienter auslesen: F07 Dosierpumpe
    Dosierpumpe prüfen: in Ordnung
    Fehlerspeicher über Fahrzeug lesen und löschen
    Probelauf durchführen
    Fehlerspeicher nochmals auslesen - siehe Anlage


    Die Anlage scheint dann das Protokoll von so einem Diagnosegeräte zu sein:
    ESI(Tronic) 2.0
    Stand-/Zusatzheizung 3.0
    Fehleranzahl: 3
    08C5: Fernbedienung - Verbindung gestört
    05D1: Überhitzungssensor - Unterbrechung/Plusschluss (das steht da so...!)
    08CB: Zuheizer - Komponente verriegelt


    Dann wurden anscheinend irgendwie die Fehlerspeicher gelöscht und/oder der Zuheizer entriegelt und dann werden weiter unten im Protokoll die beiden Fehler 08C5 und 05D1 nochmal wieder aufgeführt, der Fehler mit dem verriegelten Zuheizer scheint damit weg zu sein.


    Ich habe jetzt ganz bewusst NICHT versucht, die Standheizung zu aktivieren (von selbst wäre der Zuheizer angesichts der heutigen knapp 13 Grad ja nicht angesprungen), weil ich befürchte, dass nach einigen erfolglosen Startversuchen der Zuheizer wieder verriegelt, und ohne, dass irgendetwas verändert wurde, möchte ich keinen Startversuch "verschwenden", falls Ihr versteht, was ich meine.
    Ich habe hier vor meinem Posting einiges gelesen, was ich als Laie natürlich nur zum Teil verstehe. Das mit der Dosierpumpe hätte ich nachvollziehen können, wenn also der Zuheizer erst anspringt, aber dann kein Dieselnachschub kommt, er dann also wieder ausgeht und über die Pumpe meckert. Aber laut Bosch-Service ist diese Pumpe ja ok, oder haltet Ihr es für möglich, dass die nicht die Pumpe selbst geprüft habe, sondern nur festgestellt haben, dass ein bestimmter Fehlercode nicht gesetzt ist, der bei einer defekten Pumpe aber normalerweise hätte gesetzt sein müssen und daraus schließen, dass die Pumpe ok ist?


    Nun will ich erstmal aufhören zu schreiben, herzlichen Dank schonmal vorab an jeden, der sich die Mühe gemacht hat, bis hier zu lesen.
    Wenn ich nun auch noch Tipps bekomme, wie ich weiter vorgehen soll, wäre das großartig.


    JB

  • Hi, herzlich willkommen hier im Forum.
    Hat der Boschdienst denn schon mal versucht den Zuheizern im Prüfbetrieb frei zu brennen?


    Gruß aus dem Schwarzwald

  • Nee, von selber vorgeschlagen hatten die das nicht, und ich habe das auch nicht erbeten, weil ich ja keine Ahnung habe...

  • Ob VCDS den Zuheizer freibrennen kann weiß ich leider nicht. Entriegeln ja aber freibrennen? Das können sicherlich andere hier beantworten. Ich brenne diese immer mit meinem VAS-PC oder ODIS frei. Dein Zuheizer muss gar nciht defekt sein, sondern einfach nur "versüfft" durch deine Kruzstreckenfahrten. Und bei einem genannten Preis wie deiner, würde ich im Falle eines Defekts eher nach einem gebrauchten Zuheizer Ausscahu halten und austauschen (lassen). Beim reparieren und aaustauschen sind alle ganz schnell dabei. Aber erst sollte mal gecheckt werden, ob es nicht durch "Bordmittel" viel einfacher behoben werden kann. Vielleicht gibt es ja hier jemanden aus deiner Gegend, der ODIS oder VAS-PC sein Eigen nennt. Alternativ direkt bei VW fragen was es kostet den Zuheizer freizubrennen. Das sollte eigentlich nicht sehr viel kosten.

  • Ich hab deinen Post jetzt mal teilweise gelesen u´nd teilweise überflogen hört sich alles bissle nach Vollhongs an.... Typisch VW und typisch Werkstatt mit 0 Ahnung hauptsache Kohle kommt rein. Bonn ist keine 80 km von hier schwing dich die Tage mal in deine Schrankwand und komm nach Gebhardshain bei Altenkirchen und wir schaun mal dabei. Schon allein die Tatsache ne Rep des Zuheizers für 6-800 Scheine ist schon ne Frechheit ohne zu wissen was defekt ist. Dazu, ne defekte Brennkammer kannst du nicht sehen.... Für defekte brennkammern/Glühstifte gibt es einige Fehler die direkt darauf hindeuten in deinem Fall lese ich unter anderem evtl. den Fehler eines defekten Temp sensors an der SH.
    Aber dazu kann man nur was sagen wenn man das testet.
    Ne von VW aufgerüsteten Zuheizer hab ich noch nicht gehabt den kann man auch net einfach tauschen zumindest müsste man das Steuergerät behalten und von gebruchten Zuheizern würde ich mal gleich die Finger lassen daher muss ich dir @jomafi wiedersprechen und wenn schon Geld in die Hand nehmen dann geleich wie bei dir ne werks SH gekauft und eingebaut und damit ist dann Ruhe.

  • Was spricht denn gegen einen gebrauchten funktionsfähigen Zuheizer? Allemal meist günstiger als alle Reparaturmassnahmen. Man muss halt auch einfach die Zeit sehen.Die kostet ja auch Geld und allein ne Brennkammer kostet bei VW schon richtig viel Geld. Aber fahre ruhig zu Tagfahrlicht, der kennt sich super gut aus, und kann dir unter Garantie weiterhelfen. Er hats echt drauf

  • Was spricht denn gegen einen gebrauchten funktionsfähigen Zuheizer? Allemal meist günstiger als alle Reparaturmassnahmen. Man muss halt auch einfach die Zeit sehen.Die kostet ja auch Geld und allein ne Brennkammer kostet bei VW schon richtig viel Geld. Aber fahre ruhig zu Tagfahrlicht, der kennt sich super gut aus, und kann dir unter Garantie weiterhelfen. Er hats echt drauf

    Naja Hannes er muss zumindest das Steuergerät seines Zuheizers verwenden da die Aufrüstung bei VW dort geflasht wird. Und das größte Problem ist die Ehrlichkeit bei Ebay "Sie kaufen einen bis zum Ausbau tadellos funktionierten Zuheizer" Wenn du den dann einbaust geht er zu 80% abern nicht mehr. Dann wird alles viel Teurer als einmal kaufen so inm der Art wie du es gemacht hast

  • So, nach langer Zeit muss ich hier dann doch noch mal etwas in den Thread schreiben, denn: das Problem ist/hat sich gelöst!
    Nachdem ich beruflich den größten Teil des Jahres im Ausland war und mich nicht um das Problem kümmern konnte, wollte ich jetzt eigentlich nochmal bei Tagfahrlicht (nochmals vielen Dank für das Angebot!) vorstellig werden, um evtl. über Diagnosegeräte (und was weiß ich, wie das gehen würde...) den Zuheizer bzw. die Standheizung entriegeln und sonstiges veranstalten, um den Kram ohne größere (und teurere) Maßnahmen doch wieder ans Laufen zu bringen.
    Vorher habe ich nochmal eine ganze Weile gegoogelt und wollte nun doch nochmal die Variante mit dem Herausnehmen der Sicherung probieren, obwohl der Zuheizer nun seit dem Winter 2015/16 nicht mehr gelaufen ist. Tja, da ich mir nicht sicher war, welche Sicherung nun zuständig war (für den Zuheizer ist es ja klar, das steht ja auch in der Anleitung vom Touran, aber für die Standheizung wusste ich es nicht, habe ich eine ganze Weile herumprobiert, immer wieder mal versucht, die Standheizung zu starten usw. Jedes Mal ging für ein paar Sekunden das Gebläse an und vorne rechts am Radkasten war ein Surren zu hören, das auch an blieb, auch nachdem das Gebläse sich wieder abschaltete. Aber sonst nichts. Kein Fauchen, keine Hitzeentwicklung, stattdessen im Display der Standheizung die Meldung "F07".
    Tja, und beim ca. 10. Versuch, nachdem ich vorher nochmal die Sicherung gezogen hatte, diesmal für ca. 5 Minuten, ihre ich auf einmal das fast vergessene Geräusch, das klingt wie eine langsam startende Turbine. Es fing richtig an zu fauchen, tierische Qualm-Entwicklung (zu dem Zeitpunkt stand ich noch mit dem Auto in der Garage, das habe ich dann schnell geändert...) und dann: plötzlich wieder aus, im Display die Meldung "F02", was anscheinend Flaumabbruch bedeutet. Noch ein weiterer Versuch und jetzt blieb es an, und ich habe die Heizung dann gleich mal gute 25 Minuten angelassen. Es wurde schön warm, der Qualm hat sich gelegt und nun war natürlich die große Frage, ob auch der Rest funktioniert. Später am Abend dann losgefahren, bei ca. 3 Grad Außentemperatur, und tatsächlich: der Zuheizer sprang an und hat schon nach kurzer Zeit für spürbare Wärme gesorgt! Ich kann es immer noch nicht fassen, dass das Ganze sich quasi von selbst erledigt hat, nachdem der Wagen schon in der Werkstatt war (Bosch-Service!) und man mich angerufen hatte, dass man jetzt mal alles aufgemacht habe, aber nichts finden könnte, jeder weitere Schritt würde jetzt vermutlich teurer werden, worauf ich ja beschlossen hatte, zukünftig auf den Zuheizer und die Standheizung zu verzichten.
    Also, Ende vom Lied: alles gut, ausnahmsweise mal Schwein gehabt. Auch, wenn ich mir das nicht erklären kann. Insbesondere irritiert mich, dass ich an tausend Stellen im Internet gelesen hatte, dass nach mehrmaligem erfolglosen Start des Zuheizers dieser sich so verriegle, dass er nur in einer Werkstatt entriegelt werden könne.